Seit fast 50 Jahren begleitet und betreut die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL Menschen mit Behinderung. Die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner stehen dabei im Zentrum.
Die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL begleitet und betreut Menschen mit einer geistigen und mehrfachen Behinderung. Hauptstandort der SSBL ist Rathausen bei Emmen LU, wo im Herzen eines historischen Klosters 180 Menschen ein lebenswertes Leben ermöglicht wird. «Ziel unserer Arbeit ist, für jede Person die grösstmögliche Lebensqualität zu gewährleisten», sagt SSBL-Direktor Pius Bernet.
Investitionen in die Zukunft
Um dieses Ziel zu erreichen, ist die SSBL mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Eine der grössten betrifft die demographische Entwicklung der Gesellschaft. «Die Alterspyramide macht auch vor der SSBL nicht halt», sagt Bernet. Im Klartext: In Zukunft wird es die SSBL vermehrt mit Menschen mit mehrfacher Behinderung zu tun haben, die darüber hinaus auch an Altersgebrechen leiden. «Um diese Aufgabe zu meistern, braucht es eine gute Planung, das nötige Fachpersonal und die richtige Infrastruktur.» Genau deshalb hat die SSBL in Rathausen kürzlich zusätzliche Wohngebäude realisiert. «Um dem wachsenden Pflegebedarf langfristig gerecht zu werden, werden wir auch in Zukunft laufend in unsere Infrastruktur investieren.»
Besonderer Blick auf die andere Seite
Nebst der Investition in das Personal und die Infrastruktur, investiert die SSBL auch bewusst in die Öffentlichkeitsarbeit. «Damit wollen wir den Menschen unsere Institution näher bringen», erklärt Bernet. Als Beispiel hierfür nennt der SSBL-Direktor das Projekt «Seitenwechsel», an welchem auch JTI schon teilnahm. Der «Seitenwechsel» ermöglicht interessierten Unternehmen, für einen oder mehrere Tage die SSBL zu besuchen und dabei einen vertieften Einblick in die Arbeit der Stiftung zu erhalten. «Von diesem Projekt profitieren sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner des der SSBL als auch die Teilnehmer des Seitenwechsels», sagt Bernet. Der SSBL-Direktor weiss: «Nach einem Seitenwechsel läuft jeder anders raus als er reingekommen ist.»
Individuelle Kunstwerke in hoher künstlerischer Qualität
Als weiteres Beispiel nennt Bernet ein Kunstprojekt, bei dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung mitwirken. Das Besondere: In den Kreuzgängen des Klosters Rathausen werden die Grenzen zwischen Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung verwischt. Wer welches Bild gemalt hat wird nicht deklariert. «Durch ihre Malereien, Zeichnungen oder Skulpturen zeigen uns die Künstlerinnen und Künstler, wie sie die Welt wahrnehmen», erklärt Bernet. «Dank der kreativen Zusammenarbeit mit den externen Künstlern entstehen individuelle Kunstwerke in hoher künstlerischer Qualität.» Der Erlös der Werke der SSBL-Künstler/innen sowie ein Teil des Erlöses der Gastkünstler werden für die SSBL-Ateliers verwendet, in denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner kreativ auszudrücken und künstlerisch weiterentwickeln können.
SSBL
Die SSBL betreut seit 1971 Menschen mit schwerer Behinderung. Die betroffenen Personen können bei der SSBL wohnen, arbeiten und Freizeitangebote nutzen. Rund 845 Mitarbeitende setzen sich täglich für das Wohl der betreuten Menschen ein. Mit ihren 40 Wohngruppen im Kanton Luzern ist sie mitten in der Gesellschaft und übernimmt Verantwortung im Netzwerk von Staat, Angehörigen, Verbänden und Partnerinstitutionen. Im Rahmen des Projekts «Seitenwechsel» engagierten sich auch JTI-Mitarbeitende aktiv an Gesangs-, Mal- oder Backworkshops der SSBL.